Sonntag, 5. Januar 2020

Frohes 2020 !

Íslensk útgáfa hér // English version here // Das Jahr in Fotos

Das Jahr 2019 fing in Mosfellsbær mit Freunden an. Wir mussten alle Fenster geschlossen halten und teilweise Masken tragen, um die Verschmutzung von den Feuerwerken zu vermeiden. Es gab richtig furchtbare Luft"qualität" und eine graue Wolke lag über Reykjavík und Umgebung. Hoffentlich wird sich da was verändern in den kommenden Jahren.

Im Januar habe ich in Linz in Österreich gearbeitet und bin Anfang Februar dann mit der gesamten Arbeitsgruppe von meinem Zweitbetreuer Zsolt Lavicza nach Utrecht in den Niederlanden gereist, um an einer Konferenz teilzunehmen. Diese Konferenz hat mehrere kleinere Arbeitsgruppen, je mit eigenem Fokus und ich habe mein Projekt in einer Gruppe mit Fokus aufs Benutzen von Technik in der Lehre vorgestellt. Dort habe ich viele Kollegen wiedergesehen und auch viele neue Freunde kennengelernt. Es ist wirklich international, allein in der Linzer Gruppe kamen wir aus Brasilien, dem Iran, Island, Italien, Ungarn, Uruguay und Österreich. Da der Radius im Handgelenk nach einem Bruch noch am Heilen war, konnte ich diesmal während des Erasmus+ Aufenthaltes in Österreich weder Radeln, Klettern noch Skifahren. Immerhin hat mich dort eine Physiotherapeutin von 30-40° Bewegung bis auf wieder Yoga und Liegestützen machen können gebracht.

In Island zurückgekehrt konnte ich endlich wieder aufs Rad, in die Boulderhalle und in die Berge Skifahren gehen. Bin natürlich ruhig mit Ski gestartet; in Bláfjöll und Hengill, nah zu Reykjavík. Auch habe ich weiter die Routenbau-Abende für Mädchen und Frauen veranstaltet. Es macht Spaß mehr Bandbreite in die Routen zu kriegen, jede hat ihren eigenen Stil zum Entwickeln.

Nach einem Treffen mit der Schulleitung in Hamrahlíð haben wir entschieden, dass ich mein Doktorprojekt weiter im Winter 2019-2020 bearbeite und zu Ende bringe und erst danach wieder zum Unterrichten zurückkehre. Natürlich bleibe ich weiter mit meinen Kollegen dort in Kontakt und habe auch beim Unterrichtsentwicklungstag vorgetragen und ein Projekt von Diego Lieban vorgestellt, wo man das Spiel SET im Unterricht benutzt. Dies und anderes hab ich auch in Wales und hier und da in Island mit Lehrern in Weiterbildungs-Workshops vorgestellt.

Ostern 2019 bin ich in den Norden mit Geowissenschafts-Freunden auf die Trollpeninsula gefahren. Wir haben knapp fünf Tage auf der Heide in einer Hütte verbracht und jedes mal wenn das Wetter es erlaubt hat sind wir Skigefahren. Einfach geil. Unsere Rückkehr ins alltägliche Leben haben wir im Schwimmbad von Dalvík und im Café der Bakkabræður gefeiert.

Im Mai bin ich wieder nach Linz gereist, um ein Treffen dort mitzuveranstalten, das zwei Mal im Jahr stattfindet und sich um Neues in Bildung der MINT Fächer dreht. Wie immer in Linz habe ich intensiv gearbeitet und wäre eine Freundin nicht zu Besuch gekommen, hätte ich wahrscheinlich etwas zu viel gearbeitet. Anna war nur kurz da und wir sind mit den Kletterfexen (eine Gruppe von Leuten in Linz und Umgebung, die gemeinsam klettern) raus an die Felsen gereist für Sportklettern und Mehrseillängen in wunderschöner Umgebung. Klettern hilft sowohl mental als auch körperlich, um Konzentration bei der Arbeit zu behalten.

In Island war der Sommer wirklich unglaublich schön und deshalb einfacher als sonst etwas Wandern und Klettern in Abenden und Wochenenden zwischen Arbeit (Paperschreiben, Konferenzvorbereitungen und Vorbereitung auf eine Zwischenprüfung) zu schaffen. So bin ich zum ersten mal eine 5.7 (5a) in Gerðuberg W-Island traditionell vorgestiegen, eine 5.10a (6a) in Norðurfjörður NW-Island onsight begangen und habe eine neue 5.8 (5b) in Norðurfjörður mit Bohrhaken versehen, sauber gebürstet und erstbestiegen. Die Zwischenprüfung ist gut gelaufen und es war wirklich hilfreich die Arbeit soweit mit den beiden Professoren, die alles bewertet haben, zu diskutieren. Einer von ihnen, Peter Liljedahl aus Kanada, hat auch ein Workshop gegeben über Lehrmethoden, die das Denken unterstützen. Ich ziele darauf, meine Doktorarbeit in diesem Jahr (Frühling/Sommer) fertig zu schreiben.

Ende Juli bin ich kurz nach Essen gereist, um an einer Konferenz teilzunehmen. Es war eine Hitzewelle und daher sehr willkommen, dass der einzige klimatisierte Teil der Universität für die Konferenz gebucht war. Diese Konferenz war kleiner wie in Utrecht und bot daher eine bessere Gelegenheit, um mit erfahrenen Kollegen ins Gespräch zu kommen. Ein Freund von mir hat mir ein Dach übern Kopf angeboten und so konnten wir den Tag jeden Morgen gemütlich mit Frühstück am Balkon starten.

Mein Mitbewohner Ketill ist im Sommer ausgezogen, aber er wohnt nicht weit weg und wir sehen uns regelmäßig. Das Zimmer war auch nicht lange leer, weil Sara aus Spanien kurz danach eingezogen ist. Ende Juli/Anfang August is ein langes Wochenende in Island und da bin ich mit Freunden und deren Freunden ins Hochland gereist nach Hveravellir. Wir hatten prima Wetter, aber es war etwas krass zu sehen wie großen Unterschied 5 Jahre machen für die Gletscher (bin das letzte mal in dieser Gegend 5 Jahren zuvor gewesen). Im August kamen Gäste aus Linz, die auch Glück mit dem Wetter haben. Einer davon ist auf eine Kletterreise gekommen und ich fand es wirklich unglaublich, dass man tatsächlich nach Island für eine Woche reisen kann und nur Schönwetter jeden Tag erleben - das hätte ich nie vorsehen können.

Im Herbst habe ich fleißig mit Lehrern gearbeitet, die letzten Interview-Daten für mein Doktorprojekt gesammelt, eine Konferenz für den Isländischen Mathematikerverein mitveranstaltet und bin nach Estonien für eine Nordic and Baltic GeoGebra Network Konferenz in Tartu gereist. Mein Doktorprojekt stammt aus diesem Lehrer/Forscher-Zusammenarbeits-Netzwerk.

Meine Mama ist in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden und ist mit Papa und einem 7-jährigen Enkelkind (Sohn meiner Schwester) aufs Lande im Südosten gereist, rund um den Geburtstag. Meine Eltern unterstützen mich regelmäßig mit Abendessen-Einladungen, leihen mir ihr Auto aus (u.A. für Kletterreisen) und haben auf mich aufgepasst nach einer Operation im Oktober, wo das Metall und die Schrauben aus meinem Handgelenk rausgemacht wurden (bin kein Cyborg mehr!). Ich habe die offizielle Physiotherapie hinter mir und kann seit Anfang Dezember wieder alles machen. Langsam wird es fast wie vor dem Unfall (das Ende 2018 stattfand).

Das war´s! So grob gesehen zumindest. Sicher habe ich etwas vergessen und das kann man dann teilweise in den Photos von dem Jahr sehen.

Ich wünsche Euch ein Frohes und Gesundes Neues Jahr! Vielen Dank für 2019 und hoffentlich sehen wir uns im neuen 2020 Jahr :-)