Montag, 27. April 2009

London, Kingston, Brighton

Telefonzellendomino in Kingston

Auður und Árni hatten ein Zwischenstop bei Hlín und Billi auf ihrem Weg nach Hause aus Äthiopien. Ich habe es knapp geschafft, sie zu treffen und mit ihnen einen Tag lang durch Kingston zu spazieren. Ein ruhiger und guter Tag. Am nächsten Tag habe ich mich auf den Weg Richtung London Stadtmitte gemacht, um dort eine richtige Touristin zu spielen.

Big Ben

Demo

Im Gegensatz zu Leipzig kann ich die Londoner Touristenbüsse nicht empfehlen. Zumindest nicht unter der Woche im Winter. Dann gibt es nämlich keinen Guide an Bord, wie es in den Brochüren und auf der Homepage versprochen wird, sondern nur eine langweilige Stimme im Radiosystem. Dabei ist das Ticket so teuer wie immer. Ein Ticket für eine Bootfahrt auf dem Fluss Thames ist mit im Preis erhalten und dort gibt es zwar Bootjungs, die lustig und toll von ihrer Stadt erzählen, aber sie bekommen nur als Bootsjungs bezahlt und wollen dann natürlich Tips haben. Echt komisch, dass die Firma nicht einfach Guides anstellt und ihnen dann ordentlich bezahlt.

Borough Market

National Theatre

Es war viel schöner einfach durch die Straßen zu bummeln und die öffentlichen Verkehrsmitteln zu benutzen. Mit Billi zusammen habe ich zwei, drei Runden durch den Borough Markt gemacht, etwas die Preise und die Qualität verglichen und am Ende haben wir uns für verschiedenes Material fürs Abendessen entschieden. Von dort sind wir mit der U-Bahn Richtung South Bank Thames gefahren, haben das Straßenleben dort betrachtet und entdeckten National Theatre als einen perfekten Ort zum entspannen wenn einem es zu viel wird in der Menschenmasse vor der Tür. Richtig ruhig und nett dort drinnen.

London von Richmond Park aus

Hlín und ich sind spazieren gegangen im Richmond Park. Dort gibt es viele Tiere und als es dunkel wurde haben wir die Lichter der Stadt gesehen von einer Waldhügel aus. Richmond Park ist riesig und ich glaube, es ist nicht so schwierig sich dort zu verlieren, wenn man nicht aufpasst.

Brighton Pier

Ösp hatte gerade eine kleine Pause zwischen Projekt-Abgabeterminen und daher bin ich schnell mit der Bahn an einem Nachmittag nach Brighton gefahren, um sie zu besuchen. Wir haben einen Stadtbummel gemacht. Der Frühling war auf dem Weg und viele draußen am Strand und in der Innenstadt. Es gibt etwas so entspannte Atmosphäre da in Brighton, kleine süße Straßen und die Häuser bunt gestrichen. Da wir beide noch kein Mittagessen gegessen hatten gingen wir zum Iydea wo es nicht nur richtig lecker Essen gab sondern auch die beste Limonade, die ich je getrunken habe. Später am Tag fanden wir ein kleines kitschiges Café wo wir nicht mal zu zweit ein Tortenstück fertig essen konnten, so groß war es!

Listening Post (Foto kommt hierher)

100 Jahre Plastik

Am Samstag sind Billi, Garðar und ich kleine Kinder geworden im Science Museum. Es ist supertoll sich dort zwischen Raketen, Flugzeugen und anderen Maschinen zu verlieren. Am tollsten fand ich Listening Post und die Sonderausstellung Plasticity. Am Abend hat Billi Milchreis für ca. 100 Mann gekocht - er kocht immer richtig lecker, egal was es ist - Zwiebelsuppe, hausgemachte Burger... namminamm!

Hlín und Billi

Ladenfenster in einer Seitengasse zu Brick Lane

Wenn jemand Design, Chaos, Kitsch, allmöglichen Zeug und lecker Essen mag, dann sollte derjenige auch Brick Lane und die Märkte dort besuchen. Mit Hlín und Billi bin ich dort zwischen verscheidenen kleinen Ständer, Zellen, Buden und Läden geschlichen und wir hatten es ziemlich schwer zwischen den verschiedenen Gerichten aus aller Welt zu wählen fürs Mittagsessen. Auch gibt es dort große asiatische Supermärkte mit fremden Gewürzen und solchen Sachen voll. Richtig toll!

Sonntag, 19. April 2009

Innsbruck

Es sind bald sieben Jahre her, dass ich Lára versprochen habe sie in Innsbruck besuchen zu kommen. Damals war sie auf dem Weg dorthin, um Pharmazie zu studieren. Jetzt hat sie schon ihr Diplom abgeschlossen und ist seit gut einem Jahr eine Doktorandin der molekularen Onkologie.


Nach vielen Versuchen, um Zeit zu finden, die uns beiden passen würde, habe ich mich endlich Mitte Februar auf den Weg gemacht. Ich bin nach Friedrichshafen durch London geflogen und mit dem Zug weiter nach Innsbruck gefahren. Auf dem Weg habe ich einen Norweger und seine dänische Frau getroffen und habe daher insgesamt fünf Sprachen auf dem Weg gesprochen: Isländisch, Englisch, Deutsch, Schwedisch (ist dem Norwegischen ähnlich) und Dänisch.

Lára mit Simbi

Was für eine Sprachensuppe! Ihr könnt euch vorstellen, dass ich sehr müde war als ich mein Ziel erreichte. Dort wurde ich von Lára und Simbi sehr gut empfangen. Simbi war sogar so froh Gäste zu haben, dass er mich am liebsten gegen 3 Uhr in der Nacht wecken wollte, damit wir etwas spielen konnten.

Mit Simbi auf dem Sofa

Am Tag nach meiner Ankunft lag Nebel im Tal und ich habe mich auf den Weg gemacht, durch die Altstadt und hoch in die Berge, um zu sehen, ob es dort etwas bessere Aussicht gäbe. Leider war der Nebel überall so dicht wie unten im Tal. Übers Wochenende habe ich eine tolle Sache, die Lára für mich im Internet gefunden hat, benutzt: Innsbruck-Card. Es ist echt zu empfehlen, wenn man Zeit und Lust hat viele Sachen zu machen. Hat sich zumindest schnell für mich gelohnt.

Aussicht?

Die Nordkettenbahn bringt einen schnell 2250 m hoch in die Pisten. Es war kein Witz da oben Ski oder Snowboard zu fahren bei der geringen Sicht. Die höchste Piste war sogar geschlossen und sie ist auch wohl kein Kinderspaß, wenn man die Warnungsschilder betrachtet:

Also gut...

Nach der Bergbahnreise bin ich zur Uni-Klinik gelaufen, um Lára und ihre Kollegen im Labor zu besuchen. Sie haben mir ihre Arbeit gezeigt und hatten viel Spaß daran, unser Isländisch zu hören. Anto hat uns sogar eine Zeichnung geschenkt, so als Erinnerung: Zwei Wikingermädels mit langen Zöpfen und großen Gesprächblasen beim blablabla quatschen!

Die Arbeitsgruppe

Bevor es nach Hause ging hat mich Lára durch die Altstadt zum Triumphbogen geführt und weiter durch den Stadtpark, die Stadtmitte und zum Markt. Dort haben wir etwas Gemüse fürs Abendessen geholt und es in der kleinen aber Geräte-reichen Küche gekocht. Belgischer Waffeleisen, Zwiebelhacker, Candy-Floss-Maschine, Popcorn-popper, Schokoladenfontaine, ... da könnte man ewig aufzählen.

Triumphbogen

Am Samstag war der Nebel doch bissl am Weggehen und wir haben den kleinen Bus hoch die Piste zum Alpenzoo genommen. Manche Tiere machen Winterschlaf, aber andere sind wach und grüßen herzlich. So ein genialer Ort der Alpenzoo und offensichtlich geht es den Tieren da gut. Am Abend haben wir Anne im Sushi-Restaurant getroffen, uns mehr als satt gegessen, sind neben dem Fluss gelaufen und haben den Abend im M&Mbar ausgeklingen lassen.

Die drei im M&M

Innsbruck hat ihre schönste Seite am Sonntag gezeigt. So ein klarer Himmel, Frost, Windstill und Sonne! Wir sind mit dem Kristallweltenbus zum Riesen in Watten gefahren, um brasilianische Capoeira Tanzer zu treffen. Auch haben wir dort Roboter, Spiegelsaalen, Labyrinthen und unmengen von Kristall sehen dürfen. Draußen im Park wartete auch eine noch schönere Wunderwelt mit Schnee und die schönen Berggipfel, die in der Sonne glänzten.

Capoeira in Welt der Kristallen

In der Stadt haben wir Katzenzung gefunden, um Apfelstrudel zu kosten. Lecker, lecker! Am Inn entlang haben viele ihr Sonntagspaziergang gemacht und wir haben uns entschieden mitzumachen. Auf dem Weg gab es allmögliche Architektur zu sehen - Blöcke sowie Alpenhäuser. Nach einem gemütlichen Abend beim Kochen und Pflaumenwein trinken habe ich mein Koffer gepackt und am Tag danach konnten wir uns zum Mittag treffen bevor mein Zug losfuhr.

Kunterbunte Häuser am Gletscherfluss Inn und im Hintergrund die Berge

Die Zugfahrt war ein richtiges Abenteuer! Steile Bergpisten, tiefe Täler, Gletscherflüsse, kleine Dörfer, Ski-urlaubsorte, große Fabriken, Zugschienen und Straßen am Rand der steilen Hänge, Tunnels und so weiter und so fort... Ich hatte auch gut eine Stunde Zeit in Lindau zwischen zwei Zügen und konnte daher einen kleinen Lindau-Insel-Bummel am Bodensee machen. Am Abend ging es dann mit dem Flugzeug nach London und dort fing der zweite Teil meiner Reise an - ein Besuch bei Hlín und Billi in London. Mehr Fotos von Innsbruck gibt es hier.