Mittwoch, 29. September 2010

Blitzbesuch in Dresden und Freiberg

Das zweite Wochenende im September bin ich nach Dresden gefahren, um Freunde zu treffen und meine Sachen aus Island abzuholen, die mir Schubi, Jens, Réne und Carina mit nach Deutschland mitgenommen hatten.

Auf dem Weg zur Mitfahrgelegenheit

In Dresden Neustadt warteten Cindy und Delia auf mich und zusammen haben wir Märkte besucht und durch die Stadt gebummelt. Am Abend gab es eine Auszugsfeier bei Yoann mit Grillen aufm Dach und allerlei Kochkünsten mit seinen alten Mitbewohnern. Pit und Anita schauten vorbei und aus Chemnitz ist der Jens auch gekommen. So eine nette Stimmung gab es dort. Jens hat Delia und mich nach Freiberg auf seinem Weg zurück nach Chemnitz gebracht und somit konnten wir morgens früh schwimmen gehen.

Am Flohmarkt in Dresden Neustadt

Es war richtig kalt draußen zu schwimmen! Also endeten wir drinne und oben in der Sauna, um wieder warm zu werden. Jule und Schubi sind am Nachmittag mit ins Café Momo gekommen und zusammen waren wir auch - anlässlich des Tages des offenen Denkmals - oben aufm Turm der St. Petri Kirche. So eine tolle Aussicht! Freiberg wird immer schöner. Zurück nach Berlin bin ich Ende des Tages mit einem Profi-Kletterer gefahren und es gibt ein paar mehr Fotos vom Wochenende hier zu sehen.

Schönes Wetter in Freiberg

Mittwoch, 22. September 2010

Die Schaukel


Juhu! Pit hat es geschafft - tolltolltoll!

Radweg

Jeden Tag unter der Woche radle ich zur Arbeit in Adlershof und nach der Arbeit zurück. Es dauert ungefähr 50 Minuten in eine Richtung. Ich habe kein Racer, sondern einfach ein normales Damenrad mit 8 Gängen. Gestern habe ich ein neues Rekord gemacht und brauchte nur 40 Minuten von der Arbeit und nach Hause. Der Grund dafür, dass ich mich so beeilt habe, war, dass ich rechtzeitig zu Hause sein wollte, um mein Bett zu empfangen. Es ist sooo gut mal wieder in einem Bett zu schlafen!

Halt bei rotem Licht

Langsam sammeln sich Fotos auf dem Weg. Meine Kollegen haben mir gute Ratschläge gegeben dazu, welchen Weg ich wählen soll, um die Autoabgase möglichst gut zu vermeiden. So radle ich jeden Tag am Wasser und Wald vorbei, über Brücken und durch Parks.

Donnerstag, 16. September 2010

Berlin

Den letzten Winter verbrachte ich als Mathe- und Statistiklehrerin im Wirtschaftsgymnasium in Reykjavík. Nebenbei habe ich ein Aufbaustudium der Didaktik der Mathematik abgeschlossen (daher so wenig Blog-Einträge im letzten Jahr, einfach zu viel zu tun), und die isländische staatliche Lehrererlaubnis bekommen. Im Studium interessierte mich die Entwicklung der Mathelehre im Gymnasium sehr und den nächsten Winter hatte ich vor im Technischen Gymnasium weiter an Lehrmethoden zu arbeiten, sie entwickeln, mich verbessern...

Es gibt viele Parks in der Gegend

Aber ich bin auch irgendwann durch Zufall (hatte nach neuen Aufgaben für meine Schüler gesucht) auf der Homepage von Matheon gelandet und fand das, was sie dort machen, supersehr interessant. Da es zufällig im Frühling dann eine freie Stelle dort gab, habe ich mich entschieden, mich da zu bewerben und fragen ob ich da nicht auch promovieren könnte. Um eine lange Geschichte kurz zu machen habe ich die Stelle bekommen und arbeite ab dem 1. September im Matheon an der Humboldt Universität in Berlin und werde dort auch bald mit Promotionsstudium anfangen.

Ein buntes Haus

Das finde ich total spannend! Natürlich folgt dem Ganzen ein großer Haufen an Formularen, die auszufüllen sind, und die üblichen Behördengänge, aber ich werde dafür auch vier Jahre in Berlin bleiben und so eine tolle Aufgabe haben, also lohnt das sich auf jeden Fall.

Aufm Weg zum Flohmarkt in der Halle nah zum Treptower Park

Es passierte alles so schnell und die letzten Tage in Island flogen vorbei. Viele kamen mich im Herbst in Island besuchen und haben Sachen für mich mitgenommen. Stefan hatte sich entschieden, nach Freiberg zu fahren, um dort seine Masterarbeit zu schreiben und da wir nach Deutschland wollten, hat Salka unsere WG in Guðrúnargata übernommen.

Hier kann man wunderbar Lunchpakete essen

Dank Freunden und Familie hat alles seit meiner Ankunft in Berlin sehr gut geklappt. Sogar landete ich genau an dem Tag wo Maria und Moritz nach Mexico zurück wollten und somit konnten wir uns im Hauptbahnhof treffen. Tolltolltoll!

Die Bänke waren alle so groß

Die erste Woche konnte ich bei meiner Cousine Inga und ihrer Mitbewohnerin Erika wohnen. Es war so gemütlich! Die erste WG, die ich mir gleich am ersten Tag in Berlin anschaute, war genial und ich habe sehr gehofft, dort wohnen zu können. Zu meiner großen Freude ging es Eva-Maria genau so und ab dem 2. September wohne ich mit ihr in einer WG zwischen Ostkreuz und Warschauer Straße in Friedrichshain. An dem gleichen ersten Tag, wo ich die WG gefunden habe, schaffte ich es ein Passfoto im Terroristenstil (biometrisch) machen zu lassen, mein Vertrag an der Uni zu unterschreiben und eine Krankenversicherung zu holen. So ein Turbotag.

Inga und die Fahrräder von ihr und Erika

Mit Inga fuhren wir zum Flohmarkt und hatten eine lustige Rückreise mit einem Sessel, einem Stuhl und einem Blumenständer, die wir auf Rädern, in der U-Bahn und Straßenbahn zu mir nach Hause transportierten. An dem gleichen Wochenende gab es eine Party bei Inga's Volleyballteam-Freundin und dort habe ich tolle Tips bekommen dazu, wie man gebrauchte Möbel findet. So habe ich hier in der Gegend Gebrauchtmöbel für mein Zimmer sammeln können.

Himmeleröffnung auf dem Weg mit Stühlen und Blumenständer

Natürlich ging das auch nicht ohne Hilfe. Bene kam spontan, um mir am Tragen zu helfen (ich hatte Sonntag als Abholtermin verstanden, war aber Samstag gemeint) und Karsten ist an seinem Geburtstag aus Potsdam gereist, um mit weiteren Möbel zu helfen. Jetzt warte ich nur, dass mein Bett ankommt. Das sollte eigentlich letzte Woche bereit sein, aber irgendein Teil fehlt und daher muss ich jetzt etwa eine Woche noch warten.

Stimmt, wo war das gleich mal?!

Bis ich mein Bett erhalte schlafe ich auf dem Boden. Eine Woche lang konnte ich eine Matratze von meinem Onkel Hlynur leihen, dann eine Luftisomatte von Pit und jetzt vor einer Woche hat die Freundin der Mama von Bilge mir eine Decke geliehen. Lustiglustig. Ich könnte eine Kurzgeschichte über Matratzenabenteuer schreiben!


Das ist sooo lustig: auf jeder Treppe steht "Vorsicht! Stufe"

Am Anfang konnte ich Erika's Fahrrad ausleihen und nach dem ich etwas Gebrauchtfahrräder gesucht hatte, bin ich am Ende bei Froschrad gelandet. Mein Rad ist toll, nur der Sessel ist etwas kaputt, aber das wurde dann heute ausgetauscht. Mit dem Rad kann ich zur Arbeit etwa 45 Minuten Weg fahren, am Wald und Wasser. Es war Anfang dieser Woche sehr nass (meine Schuhe brauchten vier Tage zum Trocknen) und ich werde wohl Stiefel holen müssen, wenn es so weiter geht.


Straßenfeger und ein Mann mit Briefkastenrucksack

Mir gefällt es sehr gut auf der Arbeit. Meine Kollegen und Kolleginnen sind alle supernett und freundlich und hilfsbereit und überhaupt. Ich habe jetzt eine Einführung in meine Stelle beim Projekt "Mathematik Anders Machen" bekommen und bin am Brainstormen fürs Promotionsthema. Dabei hilft es sehr, dass es schon zwei total liebe und tolle Doktorandinnen in der Arbeitsgruppe gibt, mit denen ich meine Ideen diskutieren kann. Swetlana schreibt über Vernetzungen und Immigrationschancen im Mathematikunterricht und Katharina schreibt über Kryptographie. Sie kennen sich aus, sind mit ihren Arbeiten schon weit und können viele gute Tipps geben.

Ostkreuz, "meine" S-bahnstation

In dem MAM-Projekt habe ich einen HiWi, der schon lange mitmacht, super organisiert und eine Lösung für alles hat. Mit ihm und all den anderen da in der Didaktik der Mathematik verstehe ich mich sehr gut. Heute ist es meinen Zimmerkameraden aufgefallen, dass ich auf der Arbeit singe... also gehts mir dort wirklich gut! Hoffentlich kann ich auch bald den Promotionsstudentstatus bekommen, damit ich das Hochschulsportangebot und ein Semesterticket nutzen kann.


Die Bauarbeiten am Ostkreuz werden wohl 8-10 Jahre dauern...

Mein Onkel Hlynur hat mit Jóna Hlíf zusammen eine Ausstellung in der Torstraße 111 und dahin bin ich dann mit Eva-Maria, Pit und Anita gegangen. Es ist ein wirklich toller Ausstellungsort! Es wächst sogar ein Baum aus der oberen Etage raus. Auf dem Weg zurück von der Ausstellung waren wir so in Diskussionen vertieft, dass wir immer wieder vergessen haben in richtigen Stationen rauszusteigen...

Mit diesem Gepäck bin ich eingereist

Letzte Woche ist dann Kristín mit Una und Árni gekommen und somit ist die ganze Familie aus Akureyri außer Hugi und Lóa da. Wir werden uns gewiss mal mit Inga treffen, sobald die Gruppe aus Hannover zurückreist. Auf ihrem Plan stehen nämlich eine weitere Ausstellung in Bochum und Besuche bei Freunden in Hannover.

Die erste Woche auf Matratze von Hlynur mit Decke von Inga

Es fühlte sich gleich wie in Freiberg als meine Kollegen sich vereinbarten "dreiviertel zwölf" Mittagessen zu gehen. Jetzt am letzten Wochenende war ich dann kurz in Dresden und Freiberg zu Besuch. Das war sehr schön. Freunde treffen, gemütlich was gemeinsam machen. Ein perfektes Wochenende. Jens, Carina und Réne hatten für mich Sachen nach Deutschland mitgebracht und in Stefans Pakete konnte ich auch etwas reinstecken. Dies konnte ich dann alles sammeln und mit nach Hause bringen.

Ausstellungseröffnung bei Hlynur und Jóna Hlíf - guckt mal den Baum auf der oberen Etage

Es war auch weniger Aufwand als mit meinem Paket, das meine Eltern mir nachgeschickt haben. Die Zöllner dachten, dass es etwas komisch wäre und somit musste ich über die halbe Stadt reisen, um mein Übersiedlungsgut zu erklären und abholen. Jetzt mit all diesen Sachen von zu Hause wird es langsam sehr gemütlich hier. Flohmärkte, Humana und solche werden für den Rest sorgen.

Númi und Hlynur mit/ohne Blitz

Lange Zeit hatten wir kein Telefon oder Internet. Deshalb gab es so wenig Blogeinträge. Aber das wird besser werden und ich versuche an das Fotoapparat zu denken, wenigsten ab und zu. Es ist echt komisch, wie lange das mit der Internetverbindung gedauert hat. Eva-Maria hat hier über ein Monat gewohnt ohne Internet und musste drei mal erleben, dass kein Techniker zum vereinbarten Termin gekommen ist.

Fort mit der Margarine

Dabei war das Termin meistens "irgendwann zwischen 9 und 15 Uhr" beschrieben und wenn niemand da gewesen wäre, dann hätte sie 58 Euro bezahlen müssen! So eine Frechheit! Wie ist das denn für Leute, die nicht von zu Hause arbeiten können? Sie hätten dann gleich drei Arbeitstage verloren, oder wie? Unglaublich! Sowas geht doch gar nicht...

Der Hinterhof in Torstraße 111

Naja, aber keine Bange. Dies wird kein Meckerblog werden. Eigentlich erlebe ich so viel jeden Tag, dass ich gleich alles beschreiben möchte. Nur dann würde ich wohl nie Zeit zum Schlafen finden und Schlaf ist wichtig...

Die meisten Isländer sind sehr friedlich

Wusstet ihr , dass man bis zum 30. September an Donnerstagabenden zwischen 18 und 22 Uhr umsonst in die Museen auf der Museumsinsel reinkann? Das hat mir Bilge erzählt und heute Abend waren wir im Bode Museum. Das nächste mal gehe ich vielleicht in das Pergamonmuseum.

Eröffnungsgäste

Die Fotos und der Text sind etwas schlecht synchronisiert diesmal und später folgen Fotos aus Dresden und Freiberg. Bis dahin wünsche ich eine schöne Zeit! Lasst mal von euch hören, wenn ihr in der Gegend seid, ok? Achja, und falls mir jemand eine gif-Datei machen kann, mit der Schaukel Fotoreihe drin, dann wäre das echt supertoll!

Pit und Anita schaukeln am Ostkreuz