Samstag, 6. Januar 2018

Frohes 2018 :-)

Fotos vom vergangenen Jahr

Liebe Freunde und Familie!

Ich hoffe, dass ihr die Feiertage in Ruhe mit euren liebsten Leuten genossen habt. Vergangenes Jahr ist bei mir vor Allem von Klettern, draußensein und Arbeit (Doktorprojekt im Herbst 2016 angefangen) geprägt.

Ende des Jahres 2016 und Anfang des Jahres habe ich in Linz in Österreich am Mathematikdidaktikinstitut der Johannes-Kepler Universität mit anderen Doktoranden zusammen gearbeitet. Meine Wege liegen jetzt im Januar 2018 wieder dahin und diesmal bleibe ich bis Mitte März. Der Grund dafür, dass ich mich auf die Doktorarbeit konzentrieren kann ist, dass ich ein Stipendium von der Universität in Island für drei Jahre Promotionsstudium erhalten habe. Natürlich konnte ich doch die Gelegenheit nicht an mir vorbei gehen lassen, ein Workshop der algorithmischen Geometrie für begabte Schüler in Linz zu vorbereiten und mit einem der Statistik-Professoren einen Kurs zu entwickeln, der Mathematisches Modellieren für Lehrer der gymnasialen Oberstufe heißt. Außer Unterricht habe ich weiter im Vorstand des Vereins für mathematische Schülerwettbewerbe aktiv, habe bei einigen Konferenzen vorgetragen und zwei Konferenzen mitorganisiert - ein internationales für das Nordisch-Baltische GeoGebra Netzwerk und ein isländisches für den isländischen Mathematikervereien. Im Herbst habe ich mit ein paar Mathematiklehrern der gymnasialen Oberstufe gearbeitet. Sie haben für mich Unterrichtsmaterialien ausprobiert und ihre Erfahrungen diskutiert. Somit habe ich die meisten Daten für meine Doktorarbeit zusammen. Als nächstes werde ich die Interview-Daten analysieren und Artikel über die Resultate schreiben, aber ich hoffe auch darauf ein oder zwei Lehrer noch begeistern zu können - eventuell klappt das im Frühjahr oder nächsten Herbst. Man kann unter www.bjarnheidur.wordpress.com ein bisschen über mein Forschungsprojekt lesen.

Tourenski verknüpfen Bergsteigen - man läuft die Pisten hoch in dem dass man Steigfelle unter die Skis macht - und das Skifahren abseits der Pisten. Meine Kletterkumpels meinten, dass dies etwas für mich sei und am Ende habe ich es ausprobiert und so toll gefunden, dass ich jetzt ein Schneelavinenkurs gemacht habe und schon auf den Bergen Bláfell, Snæfellsjökull, Bláfjöll und Skálafell oben war. Hoffentlich kann ich das Skifahren in Österreich auch weiter trainieren - das Jahr fängt mit einem kurzen Skiurlaub an.

Im Februar hatte ich etwas Schmerzen in der Schulter und habe beim Physiotherapeuten Übungen gelernt, um es zu beseitigen. Der Physiotherapeut hat dann große Augen gemacht als ich zur letzten Stunde auf Krücken (!) angekommen bin, nach einer Verzerrung im Unterschenkel beim Bouldern. Es hat mich sicher gerettet, dass ich so schnell Rat von ihm bekommen habe und auch wie aktiv ich beim radeln bin - so ist das recht schnell besser geworden und ich konnte weiter klettern. Die meisten Wochenenden und Abende habe ich in der Boulderhalle oder am Felsen verbracht, entweder in der Nähe von Reykjavík oder unter dem Gletscher Öræfajökull. Im Sommer habe ich außer weiter zu Bouldern und Sportklettern das Slackline-laufen besser gelernt und traditionelles Klettern kennengelernt. Da kann man sich die Route fast selber ausdenken und benutzt Hexen, Klemmkeile und Freunde da wo man es kann/braucht anstatt auf Bohrhaken angewiesen zu sein. Das verleiht dem Klettern eine neue Dimension! Nach dem Klettern hinterlässt man dann keine Spur und deshalb ist es möglich in geschützen Gebieten wie den Basaltsäulen von Gerðuberg in Snæfellsnes zu klettern. In der Boulderhalle habe ich Anfang des Jahres gelernt, Routen zu bauen und habe mittlerweile sicher etwa 20 Routen gebaut entweder alleine oder in Zusammenarbeit mit anderen. Um mehr weibliche Routenbauer zu werben habe ich auch einen Routenbaukurs für Mädchen und Frauen angeboten - supertolle Energie beim Bau und tolle Routen waren das Resultat. Um meine Projekte in Hnappavellir in Öræfasveit bekämpfen zu können habe ich an einem Klettertechnikkurs teilgenommen und spüre schon einen großen Unterschied. Wenn ich wieder zurück in Island bin werde ich da sicher weiter machen und somit diese Projekte weiter vorbereiten.

Meine Omas wurden alle beide 90 Jahre alt in diesem Jahr. Wir haben es recht groß gefeiert mit den beiden Großfamilien - ein Familiendinner und Spaziergang im Norden mit Oma Alla und ein Kuchentisch und Gesang im Süden mit amma Eyja. Es war superschön alle Verwandte wieder zu sehen und etwas gemeinsam zu unternehmen.

Das Jahr 2017 hat mich und einen Teil des Freundeskreises stark daran erinnert wie wichtig es ist, den Stress nicht besiegen zu lassen, aufpassen genügend Schlaf zu kriegen und dem Körper zuhören. Es ist viel zu einfach einen Teufelskreis zu bauen wenn man große Projekte wie Unterrichtsvorbereitung, Doktorarbeit oder Bücher schreiben auf dem Plan hat. Zum Glück habe ich es bisher (knapp) geschafft, Kurs zu halten, in dem dass ich Meditation, Klettern, Yoga, Schwimmen und gute Freunde rein ins Leben mische. Wir müssen wirklich aufpassen, uns so gut wie möglich gehen zu lassen.